Die Bezeichnung "Katzenschnupfen" ist im Grunde irreführend, denn meist handelt es sich bei dieser Infektionskrankheit um keinen harmlosen Schnupfen, sondern um einen schwerwiegende, manchmal sogar lebensbedrohliche Infektion. Der Begriff "Katzenschnupfen" hat sich jedoch eingebürgert und wird daher nachfolgend verwendet. Katzenschnupfen wird in der Hauptsache durch drei Erreger ( Herpes- und Caliciviren sowie sog. Chlamydien ) hervorgerufen.
Ebenso wie bei der Katzenseuche können Tiere jeden Alters erkranken. Junge Katzen sind jedoch besonders anfällig. Kranke Tiere scheiden Schnupfenerreger hauptsächlich über Nase, Augen und mit den Speichel aus. Das gilt auch für genesene, äußerlich gesund erscheinende Tiere, die oft lebenslang infiziert und potenzielle Ausscheider sind. Die Ansteckung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt, Erreger können aber auch durch Gegenstände eingeschleppt werden. Die Inkubationszeit von 1 bis 4 Tagen ist sehr kurz. Faktoren, die bei Katzen zur Verminderung der Widerstandsfähigkeit führen ( Erkältung, Futterumstellung, Wechsel der Umgebung u.a. ), spielen beim Krankheitsausbruch oftmals eine bedeutende Rolle. Die Tiere bekommen Fieber, niesen häufig, haben verklebte Augen und Nasenlöcher mit wässerigem, später eitrigem Ausfluss. Speichelfluss, Abgeschlagenheit und Futterverweigerung werden gleichfalls beobachtet. Bei ungünstigem Krankheitsverlauf kann es auch zu Geschwüren in der Mundhöhle und an der Hornhaut des Auges, sowie zu Lungenentzündung kommen. Selbst wenn eine Genesung erfolgt - oft genug mündet die Erkrankung in ein unheilbar chronisches Stadium -, bleiben häufig Spätschäden ( Erblindung, Schweratmigkeit u.a. ) zurück. Dabei hängt der Erfolg von einer aufwendigen Behandlung ab, die im Gegensatz zur vorbeugenden Schutzimpfung immer kostspielig ist.