Caliciviren sind ebenfalls sehr häufig Auslöser eines Katzenschnupfens. Die Übertragung von Caliciviren erfolgt durch direkten Kontakt einer Katze mit einem vom Erreger befallenen Tier. Die Verbreitung mittels Aerosolen spielt bei dieser Form des Katzenschnupfens keine Rolle. Ausgeschieden wird das Virus hauptsächlich durch Sekrete der oberen Atemwege und gelegentlich auch über den Kot.
Nach überstandener Krankheit bleibt ein Teil der Tiere lebenslang latent mit dem Virus infiziert. Die Infektion verläuft in zwei Phasen ( biphasisch ). Nach erfolgter Ansteckung vermehrt sich der Erreger in den Rachenmandeln, der Maulschleimhaut und den Bindehäuten der Augen. Zwischen viertem und siebten Tag verbreitet sich das Virus über den Blutkreislauf ( Virämie ) im gesamten Körper. Besonders stark befallen werden hierbei die Lunge und die Zungenschleimhaut. Die Phase der Virämie ist durch Abgeschlagenheit und die Ausprägung einer respiratorischen Symptomatik gekennzeichnet: Fieber, Rhinitis, Konjunktivitis und Nasenausfluss. Der Befall der Lunge kann bakterielle Sekundärinfektionen und damit eine Bronchopneumonie nach sich ziehen, dann kann die Sterblichkeitsrate auf 30% ansteigen. Im Allgemeinen dominiert das vom Befall der Maulschleimhäute hervorgerufene Bild: Es kommt zu ausgedehnten schmerzhaften Geschwüren auf der Schleimhaut, der Zunge und / oder des Gaumens. Bei Kätzinen kann es zu Aborten kommen. Einige Calicivirenstämme können auch zu Lahmheiten führen.
Effektiver als die Therapie der Erkrankung ist die Prophylaxe mittels Schutzimpfung. Die Grundimmunisierung erfolgt hierbei in der 8.-9. Lebenswoche, ein belastbarer Impfschutz wird durch dir Wiederholungsimpfung in der 12.-13. Lebenswoche erreicht.